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2007-11-02

Pfefferkuchen-Glühwein gibt’s jetzt in der Pulsnitztasse (Sächsische Zeitung)

Von Reiner Hanke
Ein Pulsnitzer Drucker und ein Künstler aus Großnaundorf haben dafür ein Stadtpanorama entworfen.

Praktikantin Steffi Hocke und Druckereichef Uwe Schirrrmeister pressen Pulsnitztassen für den heute beginnenden Pfefferkuchenmarkt. Sie werden zum ersten Mal in Pulsnitz angeboten.Foto: René Plaul
Bei Uwe Schirrmeister in Pulsnitz zieht schon seit Wochen Glühweinduft durchs Haus.- Aber nicht irgendwelcher: Es ist das feine Aroma von Pfefferkuchen-Glühwein, einer ganz besonderen Mischung. Den herzhaften Tropfen hat der Inhaber einer Druckerei mit einem ganz speziellen Hintergedanken gemixt: Er will den heißen Gewürzwein zum Pfefferkuchenmarkt in seiner neuen Pulsnitz-Tasse ausschenken. „Ich bin zum ersten Mal mit einem Stand beim Markt und wollte mir etwas Besonderes einfallen lassen. Außerdem mache ich gern etwas, um Pulsnitz zu präsentieren.“ Viele Städte hätten solche Motivtassen bereits, in denen auf Weihnachtsmärkten Glühwein ausgeschenkt werde. In Pulsnitz gebe es das nicht.

Marktlücke entdeckt

Eine Marktlücke. So investierte Uwe Schirrmeister in einen neuen Farbdrucker und eine Rundpresse. Die erst ermöglicht es, sogar Panoramabilder auf Tassen zu fixieren. Gemeinsam mit Praktikantin Steffi Hocke entwarf er die Ansicht der historischen Pulsnitzer Innenstadt. Fotos bildeten die Grundlage. Freizeitkünstler Heinz Kilz aus Großnaundorf setzte dann die Feder an und die Vorlage grafisch um. Mit schwarzer Dokumententinte, viel Liebe zum Detail und Phantasie zeichnete er das Panorama mit lebendigem Marktgewimmel. 20 Zentimeter misst es insgesamt.

„Es sollte auf keinen Fall kitschig wirken“, sondern klar und deutlich. Deshalb habe man auch auf weitere Farben verzichtet: „Es war ein sehr schwieriges Bild, da ich nur sechs Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln als Grundlage hatte.“ Das pulsierende Marktleben habe er selbst oft erlebt. Es sei der perfekte Kontrast zur starren Häuserkulisse. Ein echter Hingucker, beim Glühwein- oder Kaffee schlürfen.

Der soll jetzt in einem ersten Schwung tausendmal auf weißes Spezial-Porzellan gezaubert werden, ein US-amerikanisches Patent verrät Schirrmeister. Schon schließt sich eine Manschette eng um die nächste Tasse und presst die Farbvorlage darauf – 181°C, 182°C... langsam klettert die Temperatur auf der roten Digitalanzeige bis auf 200°C. Wenige Augenblicke später schon schwenkt Steffi Hocke den druckfrischen Pott geübt durch kaltes Wasser: „Schockkühlen“, nennt es Schirrmeister, für den makellosen Glanz. Das Ergebnis ist fabelhaft und sogar spülmaschinenfest. Die Farbe werde nicht einfach aufgedruckt, wie bei anderen Tassen, sondern in die Glasur hinein geschmolzen, erklärt Schirrmeister. Pfefferkuchenstadt Pulsnitz steht im Schriftband über der Stadt: „Wir haben das Motiv bewusst etwas neutral gehalten. So passt es auch gut zum Nikolausmarkt oder Stadtfest.“ Zum Pfefferkuchenmarkt natürlich ganz besonders.

Essenz muss reifen

Uwe Schirrmeister: „Das wird unser Testverkauf. Läuft er gut, könnte man darüber nachdenken, ob es nach dem Dresdner Vorbild möglich ist, den Markt damit auszurüsten.“ Dieses Jahr gibt es die Pulsnitz-Tasse (für 5Euro Pfand oder Kaufpreis) nur am Schirrmeisterschen Stand. Natürlich auch mit Pfefferkuchenglühwein. Der ist wie die Tasse ein Gemeinschaftsprodukt. Die Grundlage bildet Glühwein aus der Lichtenberger Kelterei Schmieder: „Pfefferküchler Ingo Holling hat uns eine Tüte Spezialgewürze zu Verfügung gestellt. Und wir haben daraus eine Essenz für den Wein gemixt.“ Details seien geheim: „Nur so viel, die Essenz muss genauso reifen, wie Pfefferkuchenteig. Wir haben einiges an Wein verkostet, bis wir zufrieden waren.“

 
Druckerei Uwe Schirrmeister
Grüne Straße 3, 01896 Pulsnitz
Tel.: 035955 / 72995
www.tampondruckerei.de
druckerei-schirrmeister(at)gmx.de